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Wer baut die Weihnachtskrippe in der Stadtpfarrkirche auf?

Die Kirchenverwaltung sucht für die frisch renovierte Stadtpfarrkirche einen neuen Krippenwart. Wer Interesse daran hat, kann sich im Pfarrbüro (Tel.: 09733/9630) melden.

Die Weihnachtskrippe in der Stadtpfarrkirche kann aus kunsthistorischer Sicht natürlich nicht mit den großen Kunstwerken von Tilman Riemenschneider, Veit Stoß oder mit den historischen Buntglasfenstern mithalten. Doch auch sie ist in der Weihnachtszeit bis hinein in die Kar- und Ostertage eine echte Bereicherung für das Gotteshaus. 

Zwei Jahre war die Krippenlandschaft durch die lange Schließung der Kirche nicht zu sehen. In diesem Jahr soll es wieder soweit sein. Denn die Kirche wird nach langer Renovierungsphase am 23. November feierlich wiedereröffnet. Doch es gibt ein Problem. Der langjährige Krippenwart Christian Schmitt kann die Anlage aus gesundheitlichen Gründen leider nicht mehr aufbauen und betreuen. Deshalb sucht die Kirchenverwaltung nun dringend einen Nachfolger mit Spaß am Modell- bzw. Krippenbau, der mit Kreativität diese außergewöhnliche Krippe in der Stadtpfarrkirche über die Weihnachtszeit und eventuell sogar bis Ostern zum Leben zu erweckt.

„Die Münnerstädter Krippe ist in ihrer Größe etwas ganz Besonderes“, erklärt Pfarrer P. Markus Reis. Ungewöhnlich ist zudem, dass mit den geschnitzten Figuren nicht nur die Weihnachtsgeschichte dargestellt werden kann. Die Krippe kann bis Ostern immer wieder umgebaut werden, mit den heiligen Drei Königen im Januar, Anfang Februar für Lichtmess, mit der Passion in den Kartagen und der Auferstehung an Ostern. Im Laufe der letzten 40 Jahre haben zuerst Toni Hiller und danach Christian Schmitt immer neue Gestaltungselemente integriert. Rund 100 Figuren und Zubehör stehen zur Verfügung, um die sehenswerte Krippenlandschaft gestalten zu können.

Für Pater Markus ist das Aufstellen der Anlage eine Tradition, die er gerne erhalten möchte. Deshalb hofft er, dass sich jemand findet, der wie Christian Schmitt Freude am Gestalten der Krippenszenen findet.  Gerne könne auch eine Gruppe diese Aufgabe übernehmen, sagt P. Markus. Damit die Tradition weitergeht, müsse auch nicht gleich der gesamte Krippenzyklus bis zum Osterfest dargestellt werden. Für den Neuanfang wäre es ihm ein Anliegen, dass heuer zumindest in der Weihnachtszeit eine Krippe im Gotteshaus zu besichtigen ist. Denn die Darstellung der heiligen Familie sei für viele Menschen in dieser Zeit von emotionaler Bedeutung. „Es ist ein schöner Brauch“, so P. Markus.

Die Krippe in der Stadtpfarrkirche hat eine interessante Geschichte. Die geschnitzten Figuren stammen aus dem Grödnertal in Südtirol. Geschnitzt wurden die Figuren von Josef Obletter aus St. Ulrich vermutlich um 1910.

Der frühere Stadtpfarrer P. Gabriel Schlachter soll sie in den 1930er Jahren von einem Urlaub aus dem oberbayerischen Oberammergau nach Münnerstadt mitgebracht haben.

Bis zu den 1960er Jahren wurde die Krippe Jahr für Jahr in der Stadtpfarrkirche aufgebaut, ehe sie durch andere Figuren ersetzt wurde und weitgehend in Vergessenheit geriet. Erst in den 1980er Jahren wurde sie anlässlich einer Krippenausstellung des Rhönklubzweigvereins wieder vom Speicher geholt und erlebte eine Renaissance.

Allerdings waren die Jahre auf dem Kirchenspeicher nicht spurlos an den Figuren vorübergegangen. Einige wenige waren in einem so schlechten Zustand, dass sie der Münnerstädter Bildschnitzer Josef Weiß nachgeschnitzt hat. 

Seitdem hat die Krippe hat einen festen Platz in der Ritterkapelle der Stadtpfarrkirche. Für die Dauer der Ausstellung schützt eine Glasabtrennung die Krippe.