Gut 200 Gläubige besuchten die Andachten zum gelobten Feiertag Mariä Geburt an den drei Münnerstädter Stadttoren.
Alljährlich erinnern die Münnerstädter zu diesem Termin daran, dass die Stadt im 16. Jahrhundert von einer Belagerung durch schwedische Truppen verschont geblieben ist. Die Legende besagt, dass die Muttergottes die Stadt vor der Verwüstung bewahrt hat. Deshalb gaben die Bürger einst das Gelöbnis den Tag Mariä Geburt als örtlichen Feiertag zu begehen. Normalerweise findet dazu die sogenannte Schwedenprozession statt, die zu den Stadttoren führt. Heuer war eine Prozession coronabedingt nicht möglich. Deshalb wurden zeitgleich drei Andachten am Jörgentor, am Oberen Tor sowie am Jugendhaus am Dicken Turm gefeiert. Die Stadt Münnerstadt hatte dazu eine coronakonforme Bestuhlung an den Toren aufgebaut, um die nötigen Abstände zu gewährleisten.
Traditionell bauten am Oberen Tor und am Jörgentor die Anwohner die Altäre auf. Die Tradition wird von Generation zu Generation weitergegeben. Bei den zeitgleich stattfindenden Andachten wurde an das Gelöbnis erinnert, das die Münnerstädter einst gegeben haben. So fand der Gelobte Feiertag auch ohne die traditionelle Schwedenprozession eine würdige Gestaltung.