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Die gotische Talkirchmadonna (um 1420) hat ihren Platz aus Sicherheitsgründen seit vielen Jahren in der Stadtpfarrkirche von Münnerstadt. Die Kirchenverwaltung hat nun beschlossen, wo diese Schnitzarbeit innerhalb des Gotteshauses einen neuen Standort bekommt.

 

Sie wird Teil einer künstlerischen Marieninstallation, geschaffen von der Kunstwerkstatt Lutzenberger und Lutzenberger, dem Ehepaar Susanne und Bernhard Lutzenberger aus Bad Wörishofen. Sie sind auch mit der Neugestaltung von Altar und Ambo beauftragt.

Bis vor einem Jahr hing die Talkirchmadonna im nördlichen Seitenschiff, nahe dem Altarraum und in Nachbarschaft eines sehenswerten Altarbildes mit dem Titel „Tod Mariens“, entstanden in der Zeit um 1420.

Bereits bei ersten Begehungen der Stadtpfarrkirche zur Kirchenrenovierung zusammen mit dem Landesdenkmalamt und der Kunstkommission der Diözese war der Wunsch nach einem neuen Standort für die besondere Marienfigur geäußert worden.

Anhand eines Modells hatte Bernhard Lutzenberger bei der Präsentation seines Modellentwurfs vorgetragen, wie die Madonna künftig ins rechte Licht gerückt wird. Der neue Standort soll im nördlichen Seitenschiff sein. Neben der Madonna wird auch eine Pieta aus dem 15. Jahrhundert in die Installation integriert; diese führte bislang hinter dem Riemenschneideraltar ein kaum beachtetes Dasein. Beide Figuren werden versetzt und durch einen transparenten, lichtdurchfluteten und vergoldeten Paravent aus dünnen Stangen getrennt voneinander stehen. Außerdem wird es hier auch einen Bereich für Opferkerzen geben – ein langgehegter Wunsch für die Stadtpfarrkirche.

Wie Bernhard Lutzenberger bei der Präsentation erläuterte, wird der Betrachter im Gotteshaus durch diese Gestaltung durch das Leben Mariens geführt. Die Talkirchmadonna zeigt die junge Muttergottes mit dem Jesuskind auf dem Arm. Die Pieta ist die Darstellung der trauernden Maria mit ihrem gestorbenen Sohn in den Armen. Von dort geht der Blick weiter zum sogenannten Deichsleraltar mit der Darstellung des Marientods.

Pfarrer P. Markus Reis betont, dass der Entwurf auch von der Kunstkommission der Diözese befürwortet wird. Die Kunstkommission ist eng eingebunden bei allen Entscheidungen zur Kirchensanierung, da die Diözese die Kirchenrestaurierung mit ihren Zuschüssen erst möglich macht. Wie P. Markus Reis aber betont, sei die Pfarrgemeinde auch weiterhin auf Spenden angewiesen, um den nötigen Eigenanteil finanzieren zu können.

Beschlossen wurde zudem, den Schriftenstand, der derzeit noch im Eingangsbereich des Gotteshauses untergebracht ist, direkt neben der gläsernen Türe an der Westwand des südlichen Kirchenschiffes aufzustellen. Dort sollen neben religiösen Schriften auch Kirchenführer oder Postkarten mit Motiven der Stadtpfarrkirche erhältlich sein.

 

 

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